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Auf den Spuren von Gams, Steinbock und Murmeltier

Der Naturpark Zillertaler Alpen

Was macht die Gams im Winter?

 

Tiefe Schluchten, urwüchsige Bergwälder, Gipfel, Gletscher und eine reiche Tier- und Pflanzenwelt: Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen bringt seine Besucher zum Staunen! Leiter Willi Seifert erzählt, was im Frühjahr und Sommer dort passiert...

Lieber Willi, was bringt das Frühjahr im Naturpark?

Wir finden im Naturpark eine große Vertikale vor, das heißt, dass er sich von 1000 bis über 3500 m Höhe erstreckt. Daher geschieht die Ausaperung, also das Freiwerden von Schnee, mit zunehmender Höhe natürlich verzögert. In den tieferen Lagen beginnt dies ab März/April und zieht sich in den folgenden Monaten Stufe um Stufe nach oben. 

Mit der Schneedecke heuer kann es gut sein, dass die Gletscher bis weit in den Juli einen Schneemantel behalten. Das ist gut und wichtig, denn so lange sie mit Schnee bedeckt sind, sind sie vor der Sonne geschützt. Sobald der Firnschnee weg ist, beginnt das Gletschereis zu schmelzen – pro Tag kann eine Eisschicht von bis zu 5 cm abtauen! 

 

Wie sieht es denn in der Tierwelt aus?

Die Wildarten, die sich im Hochgebirge aufhalten – wie Gams oder Steinbock –, verlassen ihre Wintereinstände und wandern in ihre Sommereinstände. Es war heuer ein sehr kräftezehrender Winter!

Der Nachwuchs, ob bei Reh, Hirsch, Gams, Steinbock oder Murmeltier, kommt dann meist im Frühjahr zur Welt, von Wildart zu Wildart verschieden.

 

Wo beobachtet ihr die Tierwelt speziell? Wo greift ihr ein?

Beim Thema Steinwild! 2016 und 2017 hatten wir mehrere Auswilderungsaktionen, dabei wurden zwölf Tiere freigelassen. Einige dieser Tiere haben einen Sender, der uns per SMS Daten über ihren Aufenthaltsort sendet.

Wir beobachten, wie gut bzw. schnell sie sich in die Standortpopulation integrieren. Auch interessiert uns, ob sie überregional wandern, zum Beispiel in Richtung Hohe Tauern oder Ahrntal. Wir hoffen, noch im Frühjahr neue Daten zu erhalten!

 

Wie können denn Besucher an den Beobachtungen teilnehmen? 

Zu den Auswilderungen haben wir die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, da waren 150-200 Leute dabei. Im Rahmen unseres Sommerprogramms machen wir alle zwei Wochen Wildtierbeobachtungen und sind im ganzen Tuxertal unterwegs. Hier kann man vor allem Gams, Murmeltier und mit etwas Glück auch Steinadler beobachten. Wir haben gerade ein brütendes Steinadler-Paar im Tuxertal, das ist schon etwas Besonderes! 

 

Was ist sonst zu sehen im Frühjahr und Sommer?

Erst einmal sieht man neuerdings alles noch schärfer: Wir haben ein paar Swarovski-Leihgläser für unsere Besucher erhalten, das ist natürlich eine tolle Aufwertung. 

Im Mehlerhaus, einem alten Bauernhaus, läuft derzeit die Ausstellung zum Thema „OLPERER 150“, ab Juli bis September ist sie wieder von Montag bis Freitag, von 13 bis 18 Uhr, geöffnet. Hier findet man zum Beispiel ein handgefertigtes Relief der Zillertaler und Tuxer Alpen – alles, was sich am Berg und im Tal rund um den Oplerer abspielt!

Auch ein Bergkino mit einem halbstündigen Film rund um das Thema Olperer, eine Hörstation mit Geschichten und eine Ausstellung zu „Tuxer Models“ runden die Ausstellung ab. Und die Besucher können sich vor einer Holzwand wie anno Dazumal mit originalen Kleidungsstücken und Accessoires fotografieren lassen!

 

Wie viele Menschen arbeiten im Naturpark? Und was sind kommende Projekte?

Unser Team besteht aus vier Personen übers ganze Jahr, im Sommer werden wir von zwölf Naturparkführern ergänzt. 

Heuer startet ein dreijähriges Naturschutzprojekt, das spezielle Maßnahmen in Sachen Kulturlandschaftserhaltung auf Almen umsetzt. Dazu gehören zum Beispiel die Instandsetzung von Steinmauern, die Wiederherstellung von Moor- und Feuchtflächen und die Schaffung von neuem Lebensraum für Raufußhühner. 

 

Was bietet denn das Sommerprogramm und wo kann man sich anmelden?

Das Sommerprogramm bietet von Mai bis Oktober über 200 geführte Wanderungen mit unseren Naturparkführern, zu rund 30 verschiedenen Themen. Die Wanderungen richten sich neben Gästen ebenso an Einheimische, die den Naturpark aus neuen Blickwinkeln kennenlernen können. Ob auf unserer Wanderung zur Berliner Hütte, unserer Kräuterwanderung, der Wildtierbeobachtung oder einer alpinen Gipfelbesteigung! Natürlich gibt es auch viele tolle Angebote für Familien und Kinder, wie die Erlebnistour am Tuxbach, den Waldwichteltag in der Glocke oder das Kinderabenteuer im Scheulingwald. 

Die Wanderungen sind kostenfrei für die Gäste der Naturpark-Partnerbetriebe. Die Anmeldung läuft online im Veranstaltungskalender, über 220 Termine sind geplant!

 

Weitere Infos:

www.naturpark-zillertal.at

Was macht die Gams im Winter?

 

So kommen die BIG 5 durch die kalte Jahreszeit

Ein schneereicher Winter in der Ski- und Gletscherwelt Zillertal 3000 ist für Wintersportfans das Höchste der Gefühle. Wie aber kommen die fünf größten Wildtiere dieser Alpenregion durch die kalten Monate? Wir begleiten Gams und Steinbock, Steinadler, Bartgeier und Murmeltier durch die Zeit von Eis und Schnee.

Ein gutes halbes Jahr lang hat der Winter die alpinen Höhen im Ziller- und Tuxertal fest in seinem eisigen Griff. Wildtiere haben sich vorsorglich über viele Wochen hinweg eine Fettschicht angefressen und ein dickes Haar- oder Daunenkleid zugelegt. Während die einen unter der Erde verschwinden, um die Zeit des Mangels ganz einfach zu verschlafen, sind andere auf das magere Nahrungsangebot angewiesen. Was sind die Strategien der BIG 5, um die Wochen bis zum Frühling zu überstehen?

 

Die Gams im Energiesparmodus

Im Sommer kann man ihre enorme Geschicklichkeit beim Klettern in den steilsten Felswänden weit oberhalb der Baumgrenze beobachten. Im Winter sind die flinken Springer auch viel weiter talwärts anzutreffen. Die Nahrungssuche treibt sie schon am frühen Morgen und auch abends in baumbestandene Regionen. Gämsen ernähren sich jetzt von Knospen und Trieben, die an Sträuchern, Laub- und Nadelbäumen wachsen sowie von Moos und Flechten. Die Energieausbeute ist denkbar gering. Um lebenswichtige Energie zu sparen, bewegen sich Gämsen nur wenig. Wird das Wild jetzt zum Beispiel durch Variantenskifahrer aufgeschreckt, verliert es bei der Flucht enorm viele Kalorien, was mitunter den Tod bedeuten kann! Auch die Brunftzeit im November und Dezember verbraucht viel Energie, so ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Tiere den Frühling nicht erleben. Erkennen kann man Gämsen auch im Winter an ihren Hörnern, die sie im Unterschied zu Reh und Hirsch nicht abwerfen.

 

 

Die Versammlung der Steinböcke

Das Revier des Königs der Alpen liegt im Sommer zwischen der Wald- und der Eisgrenze der Gletscher. Aus bis zu 3.500 Metern steigt auch er im Winter in tiefere Lagen ab, um Gräser, Kräuter und Sträucher zu fressen. Dem Jäger ist der Steinbock kein Dorn im Auge, denn Bäume gehören nicht zu seiner bevorzugten Nahrung, Verbiss ist daher äußerst selten. Das Fell der Tiere beiderlei Geschlechts hat sich gräulich verfärbt, wenn sich die sonst getrennt lebenden Geißen und Böcke zur Brunftzeit im Dezember und Januar treffen. Mit lautem Krachen stoßen die mächtigen Hörner der Böcke aneinander und wilde Jagden quer über die steilen Flächen rauben jede Menge Energie. Der größte Feind des Steinbocks ist der harte Winter, dem 50 bis 80 Prozent aller Kitze zum Opfer fallen.

Der Adler und die Tiefkühlkost

Gleitet der Steinadler im Sommer über sein angestammtes Gebiet, suchen vor allem Murmeltiere rasch Deckung in ihren Bauen. Die pelzigen Bergbewohner machen bis zu 60 Prozent der Beute des Greifvogels aus, aber auch andere Säugetiere bis zu einem Höchstgewicht von 15 Kilogramm schlägt der Steinadler mit Klauen und Schnabel. Im Winter verändert sich das Nahrungsangebot. Schneehasen, Alpenschneehühner und Birkhühner landen jetzt im Magen des Adlers, aber das ist nicht genug. Selbst Gämsen jagt er jetzt und oft muss er auf „Tiefkühlkost“ zurückgreifen: Die Kadaver abgestürzter oder durch Schwäche verendeter Tiere dienen dem König der Lüfte als Nahrung. Manchmal zerlegt er das Tier und deponiert Teile davon an mehreren Orten, manchmal fliegt er einen Kadaver über Tage hinweg immer wieder an. Auch beim Steinadler fällt die Paarungszeit in den Winter, was Kraft und Energie kostet.

 

Der Bartgeier – Aasfresser unter sich

Dieser Raubvogel ist perfekt an die harten Bedingungen in den Alpen angepasst. Unter seinen Deckfedern schützt ihn ein dichtes Daunenkleid vor der beißenden Kälte. Als Aasfresser ist er von Natur aus nicht zimperlich, er hält Ausschau nach von Lawinen und Schwäche getöteten Wildtieren. Dabei kommt es ihm nicht nur auf Fleisch und Innereien an, der Bartgeier kann sogar Knochen vollständig verdauen. Seine aggressive Magensäure verwandelt so den letzten Rest eines Kadavers in dringend benötigte Energie. Eine Überlebensstrategie, die dem Greifvogel rund ums Jahr einen unschätzbaren Vorteil verschafft. Bartgeier paaren sich ebenfalls im November und Dezember, ein paar Extraknochen schaden da bestimmt nicht.

 

Das Murmeltier im Winterschlaf

Nicht umsonst heißt es „schlafen wie ein Murmeltier“! Sechs bis sieben Monate lang verschwinden die putzigen Nagetiere ganz einfach von der Bildfläche. Nachdem sie sich den Sommer über an Pflanzen mit hoher Konzentration an essentiellen Fettsäuren so richtig satt gefressen haben, verkriechen sie sich dick und rund in ihren Winterbauen. Diese liegen an exponierten Südhängen zwischen 800 Metern und der Gletschergrenze auf 3.000 Metern. Der Winterbau liegt deutlich tiefer in der Erde als die Sommerbehausung und der Eingang ist mit Erde, Steinen und Kot fest verschlossen. Nur alle drei bis vier Wochen unterbrechen Murmeltiere ihren Schlaf, um in eigenen Kotkammern ihr Geschäft zu erledigen. Die restliche Zeit verbringen Sie mit schlafen: Ganze zwei Atemzüge und 20 Herzschläge pro Minute (im Sommer sind es 200 Herzschläge!) sparen Energie. Von Oktober bis März verliert ein Murmeltier rund ein Drittel seines Körpergewichts! Für junge und schwache Tiere ist das zu viel, die Wintersterblichkeit ist hoch. Eine innere Uhr weckt die Murmeltierfamilie im Frühling – und an den Südbalkonhängen wird bald wieder eifrig gepfiffen und gefressen, bevor im Mai die Paarungszeit beginnt.

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